Luftaufnahme

Das Märkische Viertel ist ein kleiner Fleck auf der Weltkarte, kaum wahrnehmbar aus dem All, aber mit seinen rund 40.000 Menschen eine Stadt für sich. Vergleichen wir es mit Grönland, wo 56.000 Menschen auf einer Fläche leben, die fast 50-mal so groß wie Deutschland ist, wird klar, wie relativ Raum und Dichte sind. Während sich hier Hochhäuser aneinanderreihen, gibt es dort Orte, die hunderte Kilometer voneinander entfernt liegen.


Aber nicht nur Grönland setzt eine neue Perspektive: Der Vatikan, mit nur 800 Einwohner*innen, könnte sich problemlos in einem einzigen der Hochhäuser verstecken. Monaco, mit 39.000 Menschen auf 2 km², ist noch dichter als das MV, während Australien auf einen Quadratkilometer im Durchschnitt nur drei Menschen bringt.


Was bedeutet das? Vielleicht, dass unser Gefühl für Enge und Weite nicht nur von Zahlen abhängt, sondern von unserem Blick darauf. Manche klagen über zu viel Nähe, andere über zu große Entfernungen. Während in Berlin über Wohnungsmangel diskutiert wird, verlassen junge Menschen Dörfer, weil ihnen das Leben dort zu einsam ist.


Ob eng oder weit – es ist nicht nur eine Frage der Geografie, sondern auch des Lebensgefühls. Und vielleicht liegt das wahre Maß nicht in Quadratmetern, sondern in der Art, wie wir Räume miteinander teilen.

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