Das Märkische Viertel hat eine lange Geschichte. Schon im Jahr 1230 gründeten Siedler aus dem Westen Deutschlands und Flandern ein Dorf, das damals Reinhards Dorf oder auf Plattdeutsch „Renekendorp“ genannt wurde. Im Laufe der Zeit wurde daraus Reinickendorf. Später folgten die Dörfer Dalldorf (jetzt: Wittenau), Lübars und Rosenthal. Das Gelände, auf dem heute das Märkische Viertel liegt, gehörte einst größtenteils zur Rosenthaler, Lübarser und Dalldorfer Feldmark. Bei der Gründung von Groß-Berlin im Jahr 1920 wurde der Rosenthaler Teil vom Bezirk Pankow abgetrennt und dem Ortsteil Wittenau im Bezirk Reinickendorf zugeschlagen.

Das Märkische Viertel – eine Wohnsiedlung mit Geschichte

Das erstmals 1251 urkundlich erwähnte Dalldorf wurde als Angerdorf angelegt und gehörte damals dem Benediktinerinnenkloster in Spandau. Im 13. und 14. Jahrhundert gehörten mehrere Dörfer in der Umgebung von Spandau, darunter Lankwitz, Lietzow, Gatow, Lübars, Tegel und Dalldorf, dem Nonnenkloster in Spandau. Im Jahr 1558 wurde das Kloster aufgelöst und die Dörfer fielen in den Besitz des Kurfürsten von Brandenburg, der sie vom Amt Spandau aus verwaltete. Die Bauernstellen im Mittelalter sind leider nicht überliefert, jedoch wird berichtet, dass Dalldorf jährlich 15 Pfund Wachs an das Kloster lieferte und 55 Hufen Ackerland besaß. Die älteste Glocke der Dalldorfer Dorfkirche stammt aus dem Jahr 1464, während das älteste erhaltene Gebäude in Wittenau die auf dem Dorfanger stehende Kirche ist. Im Jahr 1571 wird Brose Wartenberg als erster namentlich erwähnter Dorfschulze in Dalldorf genannt, während das Spandauer Erbregister im Jahr 1590 neun Bauern und acht Kossäten in Dalldorf verzeichnet. Im Jahr 1652 wohnen nur noch sieben Familien in Dalldorf, von denen sechs neu sind und nur eine Familie den dreißigjährigen Krieg überlebt hat. Das schon 1247 nachgewiesene Dorf Lübars wurde als Rundlingsdorf angelegt und gehörte mindestens seit dieser Zeit bis zur Säkularisation 1558 zum Benediktinerinnenkloster in Spandau. Es wurde dann dem Amt Spandau und ab 1855 dem Amt Mühlenhof unterstellt.

Quelle: Ditsche M. – Leser des Blogs

Neben den drei Dörfern war das Gebiet, auf dem das Märkische Viertel heute liegt, lange Zeit eine ländliche Gegend mit einigen Bauernhöfen und Kleingärten. Erst in den 1960er Jahren begann die Planung für eine neue Großwohnsiedlung, die den dringenden Bedarf an Wohnraum in Berlin decken sollte. Das Konzept sah vor, eine Wohnanlage zu schaffen, die modern und funktional war, aber auch eine hohe Lebensqualität bot. Die Architekten und Planer legten großen Wert auf die Integration von Grünflächen und Parks in das städtische Umfeld, um den Bewohnern eine attraktive Umgebung zu bieten.

Quelle: Stiftung Stadtmuseum Berlin- Rolf Goetze – https://www.stadtmuseum.de/

1963 begannen die Bauarbeiten und vier Jahre später, im Jahr 1967, wurde das Märkische Viertel eröffnet. Die Großwohnsiedlung umfasst heute rund 17.000 Wohnungen und bietet Wohnraum für mehr als 40.000 Menschen. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Viertel zu einer vielfältigen und lebendigen Gemeinschaft entwickelt. Das Märkische Viertel ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil des Bezirks Reinickendorf und ein bedeutender Wohnort für viele Berliner. Durch seine moderne Architektur, die Integration von Grünflächen und die hohe Lebensqualität, die es bietet, hat es sich zu einem Vorzeigeprojekt entwickelt, das weltweit Anerkennung findet.

Das MV hat sogar ein Wappen und Reinickendorf eine Hymne

Das Wappen des Märkischen Viertels symbolisiert die Vielfalt und Schönheit des Stadtteils. Es zeigt die Hochhäuser und die Grünflächen, die das Viertel auszeichnen, sowie den See und die Tannen, die für die natürliche Umgebung stehen. Das Wappen soll zeigen, dass das Märkische Viertel ein Ort ist, an dem man gerne lebt und sich wohlfühlt.

Das Märkische Viertel, ein Stadtteil im Berliner Bezirk Reinickendorf, ist vielen als graue Betonsiedlung bekannt. Doch seit 2002 hat es ein eigenes Wappen, das seine Vielfalt widerspiegelt. Das Wappen wurde durch einen offenen Wettbewerb gefunden, nachdem die Großwohnsiedlung 1999 zum eigenen amtlichen Ortsteil des Bezirks erklärt wurde. 27 Bürger reichten insgesamt 74 Vorschläge ein, und die vierköpfige Jury entschied sich schließlich für den Entwurf des 18-jährigen Marko Postranecky.

Auf dem Bild des Wappens picknicken Menschen auf einer Wiese, umgeben von einem See, Bäumen und Hochhäusern. Der Entwurf zeigt in Blau sechs silber-grau geteilte Betonblöcke, in zwei Reihen hinterander je schrägrechts in der Höhe gestaffelt, deren Fuß mit je einer braunen Tanne belegt ist. Die Tannen gründen in den grünen Schildfuß, belegt mit einer weit ausladenden Linde, unter dessen einen Seite zwei sitzende Personen picknicken, darunter sichelförmig ein blauer Schildrand, der einen See (Seggeluchbecken?) symbolisiert.

Marko Postranecky wollte mit seinem Entwurf gegen das Vorurteil ankämpfen, dass das Märkische Viertel eine graue Betonsiedlung sei. Er wollte alle Bestandteile des Ortsteils abbilden, einschließlich der Hochhäuser, des Wassers und der Grünflächen. Postraneckys Entwurf wurde von der Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura als gelungenes Beispiel für Architektur auf kleinem Raum bezeichnet.

Die für den Beitrag genutzten Informationen und viele weitere spannende Details, findet ihr auf der Internetseite unsermv.de, quasi der Vorreiter unserer Internetseite.

Von Lux

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