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Vor fast vier Jahren haben wir schon einmal geschrieben, dass das Versprechen einer U-Bahn-Anbindung ins Märkische Viertel fast so alt ist wie das Viertel selbst. Damals, 2021, lautete unser Fazit: Viel wurde geredet, wenig ist passiert (siehe Beitrag). Und heute, 2025, scheint sich diese Geschichte zu wiederholen.

Die Zeitung berichtet nun, dass der Bau erst 2030 beginnen und die Inbetriebnahme frühestens 2037 erfolgen soll. Offiziell bestätigt sind diese Jahreszahlen nicht. Fakt ist: Noch immer läuft die Grundlagenermittlung, also die allererste Planungsphase. Der Abschluss wird für Ende 2025 erwartet. Erst danach folgen Vorplanung, Entwurfsplanung und das Planfeststellungsverfahren, das überhaupt erst das Baurecht schafft. Ohne das bleibt der Spatenstich Symbolpolitik.

Quelle: Alex Schulz
Und ja, diesmal gibt es tatsächlich mehr Substanz als früher. Die BVG hat 2024 eine Finanzierungsvereinbarung mit dem Land Berlin abgeschlossen und die Generalplanung ausgeschrieben. Das ist kein Wahlkampfgerede, sondern ein realer Schritt. Trotzdem: Solange keine Baugrube sichtbar ist, bleibt die Skepsis berechtigt.
Was sich also zeigt, ist ein Muster. Immer wieder wird das Thema hervorgeholt, mit neuen Zahlen, neuen Versprechungen, neuen Fristen. Und immer wieder rückt das Ziel ein Stück weiter nach hinten. Für viele im Viertel ist das längst kein technisches, sondern ein psychologisches Thema: Zwischen Hoffnung und Müdigkeit, zwischen Glaube und Gewöhnung.
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Das sagen unsere Leser zur Verlängerung, siehe Umfrage.
Vielleicht ist das die eigentliche Geschichte hinter der U8, dass sie weniger von Tunneln handelt als von Vertrauen. Und dass Fortschritt, wenn er zu oft verschoben wird, irgendwann an Glaubwürdigkeit verliert.
