Wie Kommunikation die Behandlung verbessern kann

In der komplexen Welt der Medizin ist klare Kommunikation entscheidend. Doch allzu oft stoßen Patienten auf undurchsichtige Fachterminologie, die ihnen ein Gefühl der Hilflosigkeit und Frustration vermittelt. Dies kann zu Missverständnissen führen und die Arzt-Patient-Beziehung belasten.

diagnose

Nehmen wir den Fall von Dennis(Name geändert), dem Sohn einer Leserin als Beispiel. Seine medizinischen Befunde der Diagnose sind gespickt mit Fachausdrücken wie „Zyste der Ferse“ und „Markraumödeme des Talus und des Kalkaneus“. Für den durchschnittlichen Patienten klingen diese Worte wie eine undurchdringliche Mauer, die den Zugang zu seiner eigenen Gesundheit blockiert:

Hier ist eine traditionelle medizinische Beschreibung:

„Fleckförmige Markraumödem im Bereich des Talus des Kalkaneus sowie der Fußwurzel als Hinweis auf eine möglicherweise vorangegangene Distorsion des Fußes. Zystische Läsion im Bereich des Kalkaneus wahrscheinlich im Sinne einer juvenilen Knochenzyste. Kein Hinweis auf einen invasiven Prozess. Kein Nachweis einer Bandläsion im Bereich des OSG.“

Und hier ist eine mögliche vereinfachte Version für Patienten:

„Dennis hat eine Zyste in seiner Ferse, möglicherweise aufgrund einer früheren Fußverletzung. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Zyste aggressiv ist oder die Bänder im Sprunggelenk betroffen sind.“

Es liegt auf der Hand welche Diagnose verständlicher ist

Das Problem liegt nicht nur im Verständnis auf Patientenseite, sondern auch in der Effektivität der ärztlichen Kommunikation. Wenn Ärzte ihre Diagnosen und Behandlungspläne in einer Sprache präsentieren, die für den Patienten unverständlich ist, kann dies zu Frustration und Verwirrung führen. Ein Patient, der sich nicht verstanden fühlt, ist weniger geneigt, aktiv an seiner eigenen Gesundheit teilzunehmen und kann sogar dazu neigen, wichtige Informationen zu verschweigen.

Es erfordert keine radikale Umstrukturierung des medizinischen Systems, sondern lediglich eine bewusste Anstrengung, die Bedürfnisse und Sorgen der Patienten in den Mittelpunkt zu stellen.

Ein möglicher Ansatz wäre neben der normalen schriftlichen Diagnose für weiterbehandelnde Ärzte, die Einführung von kurzen „übersetzten“ medizinischen Berichten, die die komplexe Fachsprache in verständliche Ausdrücke umwandeln. Dies könnte von kleinen spezialisierten Teams oder sogar von KI-Unterstützung durchgeführt werden (maschinell entschlüsselt, vom Arzt gelesen/geprüft), um den Arbeitsaufwand für die Ärzte zu minimieren.

Es wäre gut möglich, dass alleine schon eine klarere und verständlichere Kommunikation die Grundlage für eine bessere Gesundheitsversorgung bildet. Wir wünschen uns eine offene Diskussion über dieses Thema und laden euch ein, eure Gedanken und Erfahrungen mit uns zu teilen.

Zusätzliche Information:

Und solange noch unverständliche Diagnosen produziert werden, gibt es Hilfe. Das Sozialunternehmen „Was hab‘ ich?“ aus Dresden bietet auf seiner Website (www.washabich.de) eine kostenlose Dienstleistung an: Medizinstudierende übersetzen dort ärztliche Befunde ehrenamtlich und verständlich für Patienten. Das Projekt erhielt bereits mehrere Auszeichnungen und wurde auch von der Stiftung Warentest geprüft. Wenn Sie also Probleme haben, medizinische Befunde zu verstehen, könnte „Was hab‘ ich?“ die Lösung sein. Denkt jedoch daran, dass im Zweifelsfall immer der zuständige Arzt die beste Anlaufstelle ist. Ihr könnt ihn um eine verständliche Erklärung bitten und offene Fragen klären.

Wir bedanken uns bei der Mama von „Dennis“ für den Anreiz zu diesem Thema

Von Lux

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