Eine Seniorin aus dem Viertel hat sich an die Redaktion gewandt. Sie wurde über Facebook kontaktiert, angeblich wegen eines Erbes. Am Ende überwies sie Geld. Der Fall ist angezeigt, die Polizei ermittelt. Der Beitrag nennt keine Details, um niemanden zu gefährden oder Ermittlungen zu stören. Ziel ist Aufklärung und Stärkung von Aufmerksamkeit im Alltag.
In diesem Beitrag wird erklärt, wie du dich vor Erbschaftsversprechen und ähnlichen Tricks in Facebook, Instagram, TikTok, Messenger und E Mail schützt. Es geht um Fälle, bei denen angeblich ein entferntes Familienmitglied gefunden wurde und nun Geld auszahlen will. Oft steckt dahinter Vorschussbetrug. Die Masche beginnt freundlich und endet mit einer Aufforderung, vorab Gebühren oder Auslagen zu überweisen. Verbraucherzentrale.de+2RATGEBER INTERNETKRIMINALITÄT+2
Erbschaftstrick kurz erklärt
- Versprochen wird Geld aus Erbe, Spende oder Investment.
- Bevor du etwas bekommst, sollst du angeblich Gebühren, Steuern, Notarkosten oder Dokumente finanzieren.
- Nach der Zahlung folgen oft weitere Forderungen, bis Betroffene den Kontakt abbrechen. Das Muster heißt Vorschussbetrug, siehe Verbraucherzentrale.de.
Typische Alarmzeichen
- Unaufgeforderte Kontaktaufnahme über soziale Netzwerke.
- Große Summen, Dringlichkeit und schmeichelnde Sprache.
- Bitte um Ausweise, Bankdaten oder Kopien von Dokumenten.
- Zahlungswunsch auf ein fremdes Konto, an Zahlungsdienste oder in Krypto.
- Der Schriftverkehr wirkt fehlerhaft oder wechselt plötzlich die Sprache, siehe bsi.bund.de.
Wenn so eine Nachricht ankommt
- Ruhe bewahren und nichts überweisen
Verdächtige Chats nicht weiter bedienen, keine Dateien öffnen. - Identität prüfen
Nie auf Profilbilder oder Namen verlassen. Profile genau ansehen, Gegenfragen stellen und bei angeblich beteiligten Stellen unabhängig anrufen, nicht über die erhaltenen Links, siehe anwalt.de. - Beweise sichern
Screenshots von Profil, Chat und Zahlungsaufforderungen erstellen und speichern. Das hilft bei Anzeige und Sperrung, siehe t-online. - Profil und Inhalte melden
Direkt in Facebook die Konversation, das Profil und einzelne Beiträge melden. So werden Konten schneller geprüft, siehe heise online. - Sicherheit prüfen
Passwörter ändern, Zwei Faktor aktivieren, Freundesliste nicht öffentlich anzeigen, verdächtige Geräte abmelden.
Wenn schon Geld geflossen ist
- Sofort zur Bank
Kontaktiere das Kreditinstitut und schildere den Verdacht. Eine schnelle Meldung erhöht die Chance auf Rückruf oder Sperre weiterer Zahlungen. Parallel Kontoumsätze prüfen. Diese Schritte empfehlen auch Sicherheitsbehörden in ihren Checklisten für Betroffene. - Anzeige erstatten
In Berlin geht das online über die Internetwache oder vor Ort bei der Dienststelle. Notfälle bleiben 110, siehe Berlin.de - Alles dokumentieren
Zahlungsbelege, IBAN, Chatverlauf, Profil Links und Uhrzeiten sammeln. Diese Angaben unterstützen die Ermittlungen. - Weitere Risiken ausschließen
Auf Warnsignale für Identitätsdiebstahl achten. Wenn Ausweisdaten versendet wurden, die Bank und bei Bedarf die Ausweisbehörde informieren. Hinweise zu Phishing und Datendiebstahl geben BSI Seiten.
Warum Täter oft fremde Konten nutzen
Betrügende schleusen Gelder häufig über sogenannte Finanzagentenkonten. Das sind Konten von Personen, die ihr Konto leichtgläubig zur Verfügung stellen. Diese Personen machen sich strafbar, auch wenn sie glauben, nur zu helfen. Darum führt die Spur nicht immer direkt zu den Drahtziehenden, siehe Polizei-Beratung.
- Eine IBAN allein reicht selten, um die Haupttäter zu finden.
- Trotzdem sind schnelle Bank Meldungen und Anzeigen wichtig. Sie stoppen Folge Schäden und liefern Ansatzpunkte für Ermittlungen über Meldeketten und Verdachtsmeldungen.
Im Beitrag wird die Erfahrung der Seniorin nicht als Fehler dargestellt, sondern als menschliche Reaktion auf Hoffnung, Sehnsucht und das Bedürfnis gesehen, gefunden zu werden. Betrug nutzt diese Seiten der Seele. Aufgeklärte Aufmerksamkeit ist kein Misstrauen gegen die Welt, sondern Fürsorge für das eigene Leben. Wer Nein sagt, bewahrt die Freiheit, Ja zu den richtigen Begegnungen zu sagen.
