In einer Welt, in der oft jeder nur mit sich selbst beschäftigt zu sein scheint, sind es die Momente der uneigennützigen Hilfe, die uns Hoffnung geben. Heute möchten wir eine solche Geschichte mit euch teilen, eine Geschichte, die von Mitgefühl, Aufmerksamkeit und einem aktiven Eingreifen geprägt ist.

Die Beitragsgrafik ist eine Künstlerische Darstellung und dient der Veranschaulichung – Erstellt mit DALL·E

Eine Nachricht von Nicole:

Menschen können so ignorant und egoistisch sein. Jeder kann mal in eine blöde Situation geraten und sich mit mal auf der anderen Seite des Lebens befinden. Nach dem Schwimmtraining mit dem Lütten, mussten wir im Märkischen Zentrum Zeuge einer unverständlichen Szenerie werden.
Leider musste mein Sohn das mit erleben. Auf einer Bank im Zentrum lag ein offensichtlich obdachloser älterer Herr. Seine Hose ist ihm hinten runtergerutscht, weshalb er sein Hinterteil entblößt der Öffentlichkeit präsentierte. Er hat das nicht registriert.
Viele, sehr viele Leute liefen an ihm vorbei und beäugten ihn argwöhnisch. Kinder blieben stehen und zeigten mit dem Finger auf ihn, lachten ihn aus. Mir reichte es und ich habe dem ein Ende gesetzt. Ich habe am Stand gegenüber um Hilfe gebeten. Der Herr vom Stand rief zunächst den Wachschutz herbei. Ich versuchte derweil mit dem Mann auf der Bank zu reden. Ich bat ihn sich aufzusetzen und seine Hose hochzuziehen. Endlich, man muss den Stein erst ins Rollen bringen, wollten andere auch helfen. Ein junger Mann hat ihm einen Becher Wasser besorgt. Er trank auch. Leider war seine Sprache sehr verwaschen. Er murmelte etwas davon, dass er nicht in den Garten zurück könne. Gemeinsam mit dem Wachmann fragten wir ihn, ob es ihm schlecht ginge. Er bejahte dies, weshalb wir beschlossen einen Rettungswagen (RTW) anzufordern. Leider musste ich los und der Wachmann versprach bis zum Eintreffen des RTW bei dem Mann zu bleiben. Er sah wirklich nicht gut aus. Vielleicht Kreislaufprobleme.
Mir ließ das allerdings keine Ruhe, weshalb ich abends nochmal hin gefahren bin. Der Herr vom Stand berichtete dann, dass der Mann auf der Bank nicht mit dem RTW mitfahren wollte. Er wurde mehrfach gebeten aber er weigerte sich leider. Irgendwann sei er dann verschwunden. Mich macht sowas wirklich betroffen. Da liegt man schon am Boden und die Menschen verhöhnen solche Menschen mit teils angewiderten Blicken. Ich danke allen, die letztlich doch geholfen haben oder helfen wollten.


Es ist einfach, sich über die oberflächlichen Aspekte einer Situation lustig zu machen,

wie in diesem Fall über das Bild eines älteren Mannes mit heruntergerutschter Hose. Doch wahre Menschlichkeit zeigt sich nicht in der gemeinschaftlichen Verspottung, sondern in der Anerkennung der Not des Anderen und dem Willen, zu helfen, sei es direkt oder indirekt. Diese Geschichte von Nicole erinnert uns daran, dass unsere Handlungen weitreichende Auswirkungen haben können, besonders wenn es darum geht, anderen in ihrer Verletzlichkeit beizustehen.

Lasst uns also nicht nur über die offensichtlichen Merkmale einer Situation urteilen, sondern tiefer schauen und uns bemühen, die wahre Bedeutung von Menschlichkeit zu erkennen. Denn letztendlich liegt es an jedem Einzelnen von uns, die Welt zu einem barmherzigeren und mitfühlenderen Ort zu machen. Lasst uns an die Worte von Mahatma Gandhi erinnern: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“

Euer Lux von märkischesviertel.de

Von Lux

Ein Gedanke zu „Von Spott zu Mitgefühl: Eine Geschichte aus dem Märkischen Viertel“
  1. Nicole hat Alles richtig gemacht und spontan gehandelt. Und es ist Leider Nichts Neues daß in unserer Gesellschaft verspottet und verhöhnt wird ! Ähnliches hat mein Mann erlebt allerdings Nachts als Er seine letzte Runde mit dem Hund machte! Da war auch ein Stark angetrunkener auf der Bank und konnte nicht geweckt werden trotz rütteln und Ansprechen ! Also rief mein Mann die Rettung – nahmen den Herren mit ins Krankenhaus. Mein Mann war besorgt das der Delinquent erfriert über Nacht! Aber es kamen auch hämische Sprüche,,Den kennen wir schon ‚‘ So wurde ihm geholfen,das war SBR Nord. Ein Schicksal kann jedem passieren und man weis nie Was dahinter steckt. Auch eine Geschichte die der Wahrheit entspricht!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert