Immer dienstags und donnerstags von 10 bis 16 Uhr sind die Türen geöffnet und laden ein, die künstlerischen Stimmen des Viertels zu entdecken.
Am 29. August 2025 eröffnete die Ausstellung „MV KANN KUNST“ im ehemaligen Partyland im Märkischen Zentrum. Bis zum ende Dezember 2025 werden dort Werke aus der Nachbarschaft gezeigt, Malerei, Fotografie, Skulpturen und vieles mehr. Mitgewirkt haben zahlreiche Einrichtungen und Initiativen aus dem Märkischen Viertel, darunter das Netzwerk Märkisches Viertel, FACE-Familienzentrum, BENN im MV, die GESOBAU AG, Albatros Social, das Stadtteilzentrum Ribbeck-Haus, die Chance gGmbH und natürlich wir, die Viertelreporter.



























Stationen der Ausstellung:

Am Donnerstag, den 11. Dezember, lädt die Winterkulturbühne von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr ins ehemalige Partyland im Märkischen Zentrum ein. Du kannst einfach vorbeikommen, zuschauen, mitwippen und spüren, wie viel Kraft in einem einzigen Rhythmus steckt. Vielleicht ist es für dich der erste Flamenco Moment oder du kennst diese Musik schon lange und suchst nur den richtigen Anlass, sie wieder zu fühlen. Für mehr Informationen schau in die Kommentare.

Im Ausstellungsraum im ehemaligen Partyland war am Nachmittag, den 13. November eine ruhige Stunde voller Musik zu erleben, denn Kalle trat dort mit seiner Gitarre auf und füllte den Raum mit warmen Klängen in der kühlen Jahreszeit.


















Im Ausstellungsraum von MV KANN KUNST, dem ehemaligen Partyland im Märkischen Zentrum, fand am Donnerstag den 13. November ein Workshop statt, der Menschen aus dem Viertel für eine Weile aus dem Alltag holte. Von 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr führte Sabine Reichert durch eine Maltechnik, die Schicht für Schicht Tiefe erzeugt und am Ende von einem sanften Lichtschimmer getragen wird.
Die Teilnehmenden begannen mit einem hellen Hintergrund, auf dem sich Bäume nur zart abzeichneten. Nach und nach entstanden neue Ebenen, bis sich im Vordergrund kräftigere Formen zeigten. Sabine Reichert erklärte unterschiedliche Pinsel und zeigte, wie jeder Schritt funktioniert. Sie ging aufmerksam von Tisch zu Tisch, gab Hinweise, zeigte Bewegungen vor und half jedem einzeln, damit die eigene Bildidee sichtbar werden konnte.
Am Ende des Workshops sahen alle Bilder gelungen aus. Manche fein und zurückhaltend, andere mutiger und kräftiger. Jedes davon spiegelte nicht nur die Technik wider, sondern auch die Freude, für zwei Stunden in Farbe einzutauchen. Inmitten der laufenden Ausstellung wirkte diese Runde wie ein ruhiger Gegenpol, ein Moment, der zeigt, wie lebendig der Kunstraum inzwischen geworden ist.
Der Workshop war einer von vielen kleinen Bausteinen, die diese Ausstellung tragen. MV KANN KUNST ist längst kein bloßer Raum mehr. Es ist ein Ort, an dem Kunst geschieht, weil Menschen sich trauen, etwas auszuprobieren. Wer den Kunstraum betritt, spürt schnell, dass diese Offenheit ansteckend ist. Sie wächst still, ohne Druck, allein durch Begegnung und durch das Gefühl, dass Kreativität hier willkommen ist.
Vielleicht weckt dieser Einblick Lust, beim nächsten Mal selbst dabei zu sein. Denn manchmal genügt ein Pinselstrich, um zu merken, wie gut es tut, sich für einen Moment auf etwas Schönes zu konzentrieren. Und vielleicht erinnert so ein Vormittag daran, dass kreative Wege oft dort beginnen, wo jemand sagt: Probier es einfach aus.
Åsa Okutani und Christian Bauer spielten Jazz und schwedische Folklore; leise, einfühlsam, voller Weite. Draußen blieben Menschen stehen, hörten zu, manche kamen hinein, andere blieben einfach still und lauschten. Für eine Stunde schien das Märkische Viertel im gleichen Takt zu atmen. Das Video zeigt einen kurzen Ausschnitt dieses Nachmittags, ein Moment, der beweist, dass Kunst hier längst mehr ist als Ausstellung.
29.10.2025 – MV KANN KUNST – Ein Jahr später und es wächst weiter: Es begann mit einer Idee, die fast beiläufig in einer kleinen Runde entstand. Ein Gedanke, leise ausgesprochen, aber voller Sehnsucht: ein Platz für Kunst im Märkischen Viertel. Für Menschen, die gestalten, malen, fotografieren, Dinge erschaffen und diese vielleicht einmal zeigen möchten. Nicht, um zu verkaufen, sondern um sichtbar zu werden. Um Raum zu bekommen. So wuchs die Idee eines Kunstraums und mit ihr die Überzeugung, dass Kunst auch inmitten des Alltags Platz finden kann.

Ein Jahr später, ist dieser Raum Wirklichkeit. Der Kunstraum im Märkischen Zentrum ist kein exklusiver Ort, sondern einer, der im Herzen des Viertels liegt, dort, wo Menschen täglich vorbeigehen, einkaufen, reden, leben. Dass eine Ausstellung wie MV KANN KUNST überhaupt möglich wurde, verdankt sich auch dem Vertrauen des Managements des Märkischen Zentrums.
Am Mittwoch, den 29. Oktober, fand im Kunstraum ein Künstlerfrühstück statt, ein kleines, herzliches Treffen für alle, die an der Ausstellung beteiligt sind. Es war keine öffentliche Veranstaltung, sondern ein Moment der Gemeinschaft. Zwischen dampfenden Kaffeetassen und belegten Brötchen saßen die Künstlerinnen und Künstler inmitten ihrer Werke, während draußen der Alltag vorbeirauschte. Man sprach über die Ausstellung, über den Weg dorthin, über die Freude und manchmal auch die Mühe, Kunst zu zeigen.
Helene von der GESOBAU eröffnete das Frühstück mit warmen Worten, die die Stimmung der Runde gut trafen: Es war eine leise Anerkennung dafür, was hier entstanden ist, ein Ort, der Menschen verbindet, die vielleicht sonst nie zueinander gefunden hätten. In dieser Runde wurden Geschichten geteilt, die zeigen, wie persönlich der Weg zur Kunst oft ist.
Frau Dressler erzählte, wie sie mit der Kunst begann. Eigentlich waren es leere Wände, die sie nicht länger ansehen wollte. Also griff sie selbst zu Pinsel und Farbe und entdeckte darin etwas, das bleibt.
Eine Künstlerin sprach über ihren Weg zur Kunst, den sie nach einem gesundheitlichen Einschnitt fand. Das Arbeiten mit den Händen, das konzentrierte Gestalten, half/hilft ihr, den Blick vom Schmerz zu lösen und stattdessen Neues zu schaffen. Frau Reichert lachte, als sie von ihrem Beginn erzählte: Eine falsche Bestellung eigentlich sollten es Elektroteile sein, geliefert wurden Aquarellfarben. So begann sie ihr wahscheinlich schönstes Missgeschick. Frau Jungkuhn fand über einen Kurs der VHS Reinickendorf im Fontane-Haus wieder zur Kunst. Der Ruhestand, war der richtige Moment, endlich Dinge auszuprobieren, für die vorher keine Zeit blieb. Auch Hassan, ein Künstler ursprünglich aus dem Iran, sprach offen über seine Entwicklung, über seine Suche nach Ausdruck und Zugehörigkeit. Seine Worte erinnerten daran, dass Kunst oft eine Sprache ist, die jeder versteht, auch ohne Übersetzung.
Und dann war da Janey. Sie half ursprünglich nur bei der Organisation mit, bei der Präsentation und Umsetzung der Ausstellung. Doch mit jeder Begegnung, mit jedem Gespräch und jedem Bild wuchs in ihr etwas. Mit einem Schmunzeln erzählte sie, dass sie irgendwann einfach selbst mit dem Malen begonnen habe, wie angesteckt vom „Kunstraum-Virus“. Und sie lachte, als sie meinte, seit der Ausstellung würden im Viertel immer öfter Leinwände und Farben ausverkauft sein. „Bei Action sind die Acrylfarben ständig leer“ und alle im Kunstraum lachten.
Solche Momente zeigen, dass der Kunstraum längst mehr ist als eine Ausstellung. Er ist eine Bewegung geworden. Eine sanfte, unaufdringliche, aber stetig wachsende Welle, die Lust macht, selbst etwas zu schaffen.
Noch bis Ende Dezember bleibt MV KANN KUNST geöffnet. Wer möchte, kann eigene Werke einreichen, ganz gleich ob Malerei, Fotografie oder etwas völlig anderes. Es geht nicht um komerzielle Interessen, nicht um Wettbewerb. Es geht darum, Raum zu teilen. Zeit zu schenken. Kunst zugänglich zu machen, für alle, die vorbeigehen, stehenbleiben, schauen und vielleicht für einen Moment still werden.
Und vielleicht, ja vielleicht steckt dieser Raum wirklich an. Nicht mit einem Virus, sondern mit einer Idee:
Dass Kunst ansteckend ist, wenn sie ehrlich gemacht ist. Und dass sie genau dort hingehört, wo Menschen sind.








Der Graffitikünstler Mao brachte auf dem Stadtplatz seine Leinwand zum Sprechen – mit einem seiner bekannten Monkey-Charaktere, diesmal vor den Häusern unseres Viertels. Menschen blieben stehen, sahen zu, stellten Fragen oder schwiegen einfach. Aus Farbe wurde Begegnung. Aus einem Nachmittag – ein gemeinsamer Moment. 🖼️ Das fertige Werk ist ab sofort im Kunstraum im Märkischen Zentrum zu sehen, gemeinsam mit weiteren Arbeiten im Rahmen von MV KANN KUNST.
Wer den Weg dieser Ausstellung nachvollziehen möchte, findet hier die beiden Beiträge, aus denen alles gewachsen ist:
👉 Zeitreise im Märkischen Viertel – Die Ausstellung
👉 Künstlerisch gestaltete Bilder aus dem Märkischen Viertel – unsere Sammlung seit Jahren
👉 Zeig deine Werke – Aufruf zur Ausstellung
👉 Sammlung historischer Fotografien aus dem Märkischen Viertel
