Ich (Viertelreporterin Karin) bin Kiezspaziergängerin in unserem Märkischen Viertel. Eine kleine Gruppe von Leuten trifft sich regelmäßig und läuft eine Stunde lang durch unsere schöne Umgebung und öfter auch durch das Labyrinth unserer Häuser mit ihren schön gestalteten Höfen, Grünanlagen und neuen Spielplätzen.
Dabei sind mir immer wieder die vielen Trampelpfade aufgefallen. Auch wir gehen sie öfter, obwohl nur ein paar Schritte weiter ein vorgegebener Weg verläuft. Sie laufen sich meistens auch nicht einmal bequem, nur sandig, oft uneben und viel zu schmal.

Ich habe mir meine Gedanken gemacht, denn ich gehe ungern einfach so quer über die Grünfläche. Aber wenn der Weg nun schon mal so ausgetreten ist, kann ich ihn auch gehen, sagte mir mein Gewissen.
Warum entstehen Trampelpfade?
Ich habe im Internet nach Erkenntnissen gesucht und zunächst natürlich nur Definitionen gefunden:
- Ein schmaler Fußweg durch unwegsame Gebiete, wie beispielsweise Grünanlagen, Wiesen, aber auch auf Feldern und in Wäldern sind sie zu finden.
- Hier haben sich eine Vielzahl von Menschen oder Tieren eine bequeme Abkürzung gesucht.
- Solche Trampelpfade sind typischerweise in gestalteten Umgebungen und urbanen Grünflächen unerwünscht, werden aber trotzdem gebildet – auch ohne Zustimmung oder gegen die Absichten der Eigentümer.
- Ziemlich klar ist auch, dass ein Trampelpfad entsteht, wenn der Fußgänger 10 – 30 % der Wegstrecke einspart.
Beim weiteren Stöbern stellte ich fest, dass unserem Lux (Viertelreporter) schon vor einiger Zeit die Trampelpfade im Viertel aufgefallen sind und Lux sie als „rebellische Wege“ bezeichnete. Siehe Beitrag: https://blog.hiergehts.app/die-rebellischen-wege-im-maerkischen-viertel-warum-wir-uns-von-den-gewohnten-wegen-loesen-sollten/
Auf Facebook schilderte daraufhin ein Leser, wie man einen Trampelpfad bekämpft hat – letzten Endes wurde er gepflastert. Diese Lösung finde ich gut, denn offensichtlich fehlte dort ein vorgegebener Weg in der Nähe.
Mein Fazit:
- Gegen Trampelpfade auf Feldern und Wäldern ist nichts zu sagen. Oft haben sich hier dieTiere ihren Weg gebahnt.
- Für uns Menschen sind Trampelpfade nur der Bequemlichkeit geschuldet.Egal, ob Gräser und Pflanzen niedergetrampelt werden und demzufolge an dieser Stelle nichts mehr wächst – Hauptsache ein paar Meter wurden eingespart. Das finden wir, damals Lux und heute auch ich, sehr schade!
- Ein weiterer Gedanke richtet sich in Richtung Stadt- und Landschaftsplaner und Gartenbauarchitekten: Wegführungen sollten bitte so geplant werden, dass sich Trampelpfade nicht mehr lohnen!
Ich möchte zwei Beispiele erläutern:
- Beispiel (negativ): Calauer Straße / Finsterwalder Straße

Alle kennen die Festwiese. Von der Calauer Straße aus, über die Kreuzung gehend, führt ein Trampelpfad quer über die Wiese in Richtung Spielplatz am Seggeluchbecken bzw. Strieländergraben. Der offizielle Weg zur Finsterwalder Straße führt aber in Richtung Kirchenparkplatz. Die wenigsten benutzen diesen Weg, denn sie wollen nicht auf dieser Höhe ankommen und zurück in Richtung Calauer Straße gehen müssen, um ins Wohngebiet zu kommen. Also geht es schräg über die Wiese – sandig, schmal, unbequem – aber effektiv!
- Beispiel (positiv): Auf der südöstlichen Seite des Seggeluchbeckens in Richtung Sportplatz Königshorster Straße.

Hier hat man den Trampelpfad zum etwas breiteren Weg mit einer wasserdurchlässigen Wegedecke ganz umweltfreundlich ausgebaut und eingefasst. Es wurden als Begrenzung junge Bäume gepflanzt. Dieser neue Weg fährt und läuft sich hervorragend.
Wir überlegten, ob es sinnvoll ist, dieses Thema wieder aufzugreifen, und wir haben uns d a f ü r entschieden.
Denn im Laufe der Jahre denken wir alle viel mehr über unsere Umwelt nach, im Zeitalter des Klimawandels ist jede Grünfläche ein Segen und erhaltenswert.
Aber der Alltag holt uns immer wieder ein. So fragen wir, muss eine Abkürzung wirklich sein – zu Ungunsten unserer schönen Grünanlagen?
Gleizeitig aber unser Appell an die zuständigen Planer, Wege sinnvoll in die Landschaft zu setzen, auch wenn sie einfach mal schräg über eine Wiese führen!